Auf der Suche nach der Holzzahnbürste

Auf der Suche nach der Holzzahnbürste

Nach 2 sehr interessanten Tagen kann ich nun sagen, dass dieser Selbstversuch eine echte Challenge ist. Aber ich muss sagen, eine sehr spannende Challenge.

Ich machte mich total motiviert gestern Vormittag auf den Weg um mir eine Holzzahnbürste und die Zutaten für ein Duschgel und Zahnputzpulver zu besorgen. Im Natur & Kost stellte ich dann fest, dass mein Vorhaben nicht wirklich einfach ist. Zwar hatten sie eine Holzzahnbürste jedoch war diese in Plastik verpackt…..Super, ich kann doch nicht schon beim ersten Produkt scheitern. Da ich im Internet schon gesehen hatte, dass es welche in Papier verpackt gibt, kaufte ich diese nicht. Die anderen Produkte bekam ich eigentlich problemlos, außer den Birkenzucker. Diesen gibt es nur in Plastik verpackt, trotzdem kaufte ich ihn im Gegensatz zur Zahnbürste, da ich mir sicher war, dass wenn ich diesen im Bioladen und im Reformhaus in Feldkirch nicht plastikfrei bekomme, ich diesen auch nicht in anderen Bioläden hier in Vorarlberg bekomme. Da ich in beiden Läden Beratung brauchte, kam ich beide Male ins Gespräch und ich erzählte von meinem Versuch. Die Leute waren sehr interessiert und wünschten mir viel Glück. Dies zog sich eigentlich beide Tage so durch. Ich kam ihn wirklich viele nette und interessante Gespräche. Alle finden es interessant und sind auf mein Ergebnis gespannt, ich bekam auch viele Tipps.

Freitag Nachmittag war dann das Stoffwindelthema angesagt. Ich muss sagen, dieser Nachmittag war toll. Ich fuhr also nach Bludenz ins „Windelkind“ (http://www.windlkind.at/), dort empfing mich Isolde Adamek. Eine herzliche Tante, die sich jeder wünscht. Sie erklärte mir das Stoffwindel-Wickeln genau und wir hatten tolle Gespräche. Sie hat mir auch viele Vorurteile gegenüber Stoffwindeln genommen und hat mich sehr motiviert dies auch wirklich durchzuziehen. Da wir wegen „plastikfreier“ auch viele andere Themen, abseits der Windeln besprachen, kamen wir auch auf regionales Einkaufen. Sie hat mir erzählt, dass sie bei einem Vortrag zu Eltern sagte, dass Amazon ihren Kindern später keine Lehrstelle geben würde. Dieser Satz ist mir geblieben und ich hab jetzt beschlossen, dass bevor ich nicht versucht habe, Produkte regional zu bekommen, ich sie nicht im Internet bestelle. Dies hat jetzt aber zur Folge, dass ich bei meinem Badezimmerprojekt noch nicht wirklich weit gekommen bin, denn ich hab auch heute in weiteren 2 Bioläden keine Holzzahnbürste bekommen. Dafür aber einen Tipp, dass es im Bregenzerwald jemanden gibt, der welche herstellt, leider wusste die Dame nicht wo und wer das ist. Ich hab jetzt ins Facebook geschrieben, vielleicht bekomm ich ja dort eine Antwort. Auf jeden Fall waren wir also heute in Hohenems im neuen Bioladen Frida. Der passt natürlich im Moment wie die Faust aufs Auge: hier kann man nämlich fast alles verpackungsfrei kaufen. Ich kann mit Behältern hin und dort Reis, Nüsse, Nudeln, Couscous, Linsen etc. abfüllen. Super!! Ich hab davon schon gehört, wusste aber nicht, dass wir so einen Laden auch schon in Vorarlberg haben. Außerdem ist im Laden ein Café integriert, wo wir auch noch einen guten Biokaffee genießen konnten. Daraufhin fuhren wir nach Götzis zu „natürlich BIO“ wo wir auch noch nie waren. Wie gesagt leider auch keine Holzzahnbürste, dafür wieder tolle Gespräche und die Dame hinter der Theke wickelte uns auch gerne den Käse in Papier statt in Folie ein. Auch dieser Laden hat mir sehr gut gefallen, weil er auch sehr geräumig ist und wir problemlos mit dem Kinderwagen durchfahren konnten, was in andern Bioläden aufgrund der Größe meistens nicht so fein ist. Vom Sortiment muss ich sagen unterscheiden sich die Bioläden aus meiner Sicht ja nicht. Ich werde zukünftig brav ein Bioladen-Hopping machen und alle unterstützen.

Auf jeden Fall kauften wir dann dort auch noch 2 Boxen aus Bioplastik damit ich mir zukünftig die Sachen an den Frischetheken dort hineingeben lassen kann. Auch kaufte ich mir eine schöne Trinkflasche mit Korkverschluss, welche ich ab jetzt als Trinkflasche für unterwegs verwenden werde. Dies musste zwar nicht sein, da ich ja auch eine Bügelflasche verwenden könnte, jedoch gefiel mir diese sehr gut und ich mir dies jetzt sozusagen als Startgeschenk selbst geschenkt habe 🙂 Als Frau braucht man sowas doch ab und zu um den Konsumzwang im Zaum zu halten.

Zuhause haben wir jetzt doch noch recherchiert wie das denn ist mit dem Bioplastik. Und haben gelernt das Bioplastik nicht Bioplastik ist. Entschuldigung es heißt eigentlich Biokunststoffe. Es gibt welche aus fossilen und nachwachsenden Rohstoffen und da jeweils welche die nicht biologisch abbaubar sind und welche die abbaubar sind. Biologisch abbaubare können sogar kompostierbar sein, wenn sie innerhalb von 6 Monaten zu 90% abgebaut sind. Wahnsinnig nicht, was es da alles gibt. Wir haben eben nun gesehen, dass diese 2 Boxen die wir gekauft haben biologisch abbaubar sind, jedoch nicht kompostierbar. Da wir nicht 100% davon überzeugt sind, dass bei der Lagerung nicht doch irgendwelche nicht unbedenkliche Stoffe auf das Essen übergehen, haben wir beschlossen diese wirklich nur zum Transport zu nehmen und Zuhause im Kühlschrank dann schauen, dass wir uns eine klassische Käseglocke (da es bei uns eigentlich eh nur um Käse geht, da wir Wurst kaum kaufen) mit Holz und Glas besorgen werden. Dies aber dann beim Thema Küche.

Ihr seht, es ist schon viel passiert in diesen 2 Tagen. Es gibt sehr viel zu entdecken und zu lernen. Ach ja: in unsere Dusche gibt es jetzt eine Haarseife und ein selbstgemachtes Duschgel im Glas. Ich hab euch ein Foto gemacht. Fast plastikfrei….nur fast, weil der Bügelverschluss leider aus Plastik ist…..aber wir wollen ja nur plastikfreier werden 🙂

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Plastikfreier leben & unverpackt einkaufen